Menschen tragen eine Erdkugel

Energiesparen

Angesichts der steigenden Energiepreise stellt die BUND-Ortsgruppe auf ihren Internetseiten http://www.bund-lemgo.de/58.html Hintergrundinformationen zur Verfügung. Unter anderem hat man von BP-Deutschland die Genehmigung erhalten, die vor kurzem vorgestellte Studie zum Weltenergieverbrauch als Download anzubieten.

In dem Pressebericht zur Studie hieß es u.a.:

"Während die chinesische Wirtschaft im Jahr 2004 um 9,5 % wuchs, übertraf der Energiebedarf Chinas diese Zahl noch ? bis zu 15,1 % über das Jahr gerechnet. Innerhalb der letzten drei Jahre ist der chinesische Energiebedarf um 65 % gestiegen, was mehr als die Hälfte des weltweiten Bedarfswachstums in diesem Zeitraum ausmacht. China verbraucht nun 13,6 % der Gesamtenergie weltweit und liegt nach den USA mit 22,8 % an zweiter Stelle. Zum Vergleich: Deutschland braucht nur 3,2 %, die EU 25 allerdings noch leicht mehr als China: 16,8 %."

Erdölförderung am Wendepunkt

Viel größere Bedeutung hat nach Auffassung des BUND Lemgo aber die Studie: ?Fossile Energiereserven und mögliche Versorgungsengpässe aus Europäischer Sicht? aus dem Jahre 2000. Dort wird dokumentiert (s. Grafik), dass in diesem Jahrzehnt die maximale Fördermenge von Erdöl überschritten wird, weil mehr Quellen versiegen, als neue hinzukommen. Danach geht es mit den Fördermengen nur noch bergab und mit den Preisen bergauf. Entscheidend für strukturelle Änderungen ist also nicht die Reichweite der Erdölreserven von ca. 40 Jahren, sondern einzig der Zeitpunkt, ab dem die Ölproduktion aus technischen und ökonomischen Gründen nicht mehr erhöht werden kann, sondern tendenziell nur noch abnimmt. Die in Veröffentlichungen berichteten ständig wachsenden Erdölreserven entsprechen nicht der Realität.

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Entwicklung der Energiekosten und die notwendigen Konsequenzen

Da der Durchschnittshaushalt laut Statistischem Bundesamt etwa 8 % jährlich für Energiekosten (insbesondere Heizung und Kraftstoffe) ausgibt, wird dieser Prozentsatz in den nächsten Jahren stetig ansteigen. Dieses Geld fließt in die erdölfördernden Länder und steht hier als Kaufkraft nicht mehr zur Verfügung. Die Folge wird sein, dass noch mehr Geschäfte schließen müssen, weil die Nebenkosten steigen und gleichzeitig die Nachfrage zurückgeht. Arbeitsplätze gehen verloren, auch weil Firmen und Haushalte auf diese Entwicklung nicht vorbereitet sind. Damit die Heizungskosten sich nicht ganz der Nettomiete annähern muss dringend gehandelt werden. Wir brauchen in Städten wie Lemgo mindestens 6 - 10 Energieberater, die von Haus zur Haus, von Firma zu Firma gehen, um jeweils ein individuelles Konzept zur optimalen Energieversorgung zu entwickeln.

Risiken des ungebremsten Wirtschaftswachstums

Auch muss die Politik endlich einmal darüber nachdenken, ob die Folgen des angestrebten Wirtschaftswachstums mit steigendem Energieverbrauch und entsprechendem Einfluss auf das Treibhausklima nicht der falsche Weg sind. Setzt sich die Entwicklung bei den Naturkatastrophen weiter fort wie bisher, werden die Kosten der volkswirtschaftlichen Schäden nach Berechnungen von Professor Ihrig von der Fachhochschule Iserlohn schon bald den Wert des weltweiten Wirtschaftswachstum übersteigen. Die letzten Überschwemmungen und der Hurrikan Katrina dokumentieren eindrucksvoll, dass die Natur den Menschen Grenzen aufzeigt. Wer der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen gerecht werden will, muss jetzt handeln und dafür sorgen, dass Energie auf allen Ebenen eingespart wird und regenerative Energien gefördert werden.

Für die Veröffentlichung im voraus recht herzlichen Dank.

(Willi Hennebrüder) Pressesprecher