Menschen tragen eine Erdkugel

Projekt Omas Apfelkuchen

Omas duftender Apfelkuchen lebt wieder auf!

Streuobstwiesen sind ein wertvoller Lebensraum für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten, den es zu sichern gilt. Damit kleine Obstwiesen aber erhalten bleiben, ist eine sinnvolle Vermarktung der Äpfel notwendig. Die Konzeption, die Äpfel in eine Mosterei zu geben und dann 0,10 - 0,15 € je kg greift nach unserer Auffassung zu kurz. Viele der alten Sorten hatten ehemals einen höheren Marktwert, weil sie auch anderes genutzt wurden. Wir möchten dazu beitragen, dass die Bürger den eigentlichen Wert dieser alten Apfelsorten wieder schätzen lernen. Eine Möglichkeit ist die Nutzung der alten Apfelsorten für Apfelkuchen

Für Omas und Uromas Apfelkuchen wurden nicht einfach irgendwelche Äpfel verwandt, da musste es schon ein Dülmener Rosenapfel, ein Jakob Lebel, eine Goldparmäne, ein Schöner aus Boskoop oder ein Westfälischer Gülderling sein.


Wir wollen diese Tradition wieder aufleben lassen und haben als Partner das Kleine Cafe in der Dünnebierstraße in Lemgo gewonnen. Dort soll es wieder Apfelkuchen aus den alten, früher für Apfelkuchen verwandten Sorten geben. Dabei wollen wir eine Lanze für die alten Apfelsorten brechen und auch den jüngeren Bürgern klar machen, dass Apfel nicht gleich Apfel ist. Wir wollen alle Cafés ermutigen, einen gleichen Weg zu beschreiten und bei den Landwirten in ihrer Nähe einfach einmal anzufragen. Ob man nicht entsprechende Äpfel erhalten könne. Für Äpfel in Bioqualität wird dann ein Preis gezahlt, der zwischen 1,50 € und 2.00 € liegt, also wesentlich mehr, als bei einer Vermarktung zu Most. Dabei haben auch Lokalsorten ihren besonderen Reiz.

Dazu eine kurze Geschichte
Als der Gartendirektor Schumann 1880 von Frankfurt nach Detmold übersiedelte, um dort die fürstlich, lippischen Gärten zu übernehmen, fand er in den Schaufenstern und Läden 2 besondere Apfelsorten, den Roten Eiserapfel und einen als Lippisches Tiefenblümchen bezeichneten Dauerapfel. Das Lippische Tiefenblümchen war eine robuste Sorte, die im gesamten Fürstentum verbreitet war. In den Pomologischen Monatsheften des Jahres 1897 schreibt Herr Schumann: „Als Dauerfrucht hat er das Verdienst, dass er sich bis in den Sommer hinein gut hält und von den Konditoren zur Verwendung für Apfelkuchen und Torten sehr gesucht wird.“ Auf einer Obstaustellung in Hamburg hat Gartendirektor Schumann die Sorte wieder gefunden. Die korrekte Bezeichnung ist Doodapfel bzw. Bremer Doodapfel, wegen der tiefen Stielgrube (dood = tief).

Den Bericht aus dem Jahre 1897 bieten wir hier als Download an.

Wie bei vielen anderen alten Sorten, sind die Kenntnisse um die Verwendung der Sorten verloren gegangen. Äpfel, die säuerlich schmecken und die nicht rötlich glänzen, habe kaum eine Chance zu überleben. Dass sie aber auf einem Apfelkuchen unsere Supermarktäpfel um Welten übertreffen, sollte uns Mut machen, sie zu erhalten und für diesen Zweck zu nutzen. Der Bericht aus dem Jahr 1897 hat uns motiviert, nach dem Lippischen Tiefenblümchen zu suchen. In Lippe war die Sorte nicht mehr auffindbar. In der Obstbaumschule von Frau Dr. Hoffmann in Asendorf wurden wir fündig. Nun steht ein Baum des Lippischen Tiefenblümchens wieder in der Streuobstwiese in Lemgo

Projekt "Omas Apfelkuchen lebt wieder auf"

2009 haben wir das Projekt im kleinen Cafe von Frau Bergmann gestartet. Überrascht waren wir über die große Resonanz.
Selbst die Zeitschrift kraut&rüben stellte das Projekt vor und im WDR-Radio wurde auch davon berichtet. 2010 gibt es einen weiteren Erfolg zum Projekt.

Eckart Brandt, Pomologe aus dem alten Land und Kämpfer für den Erhalt alter Obstsorten, hat mit Judith Bernhard ein Buch mit dem Titel "Unser großes Apfelkochbuch" herausgegeben. Die Lemgoer Ortsgruppe steuerte eine Vielzahl von Bildtafeln alter Obstsorten bei. Im Buch wird auch das BUND-Projekt Omas Apfelkuchen lebt wieder auf vorgestellt. Heike Bergmann hat dazu das von ihrer Oma überlieferte Rezept für den gedeckten Apfelkuchen beigesteuert. 

Das Rezept bieten wir hier als Download an. - Weitere schöne Rezepte mit Apfelsorten befinden sich im Buch.

Wert und Verwendungsart von Apfel- und Birnensorten

Der Gartenbauinspektor Lambert Müllers hat in dem Buch Gartenunterricht - Zweiter Band Obstbau - Mönchengladbach 1920 - einmal zusammengestellt, wofür sich die einzelnen Apfel- und Birnensorten besonders eignen. Die Übersicht stellen wir hier als Download zur Verfügung - Lambert Müllers - Obstsortenverzeichnis nach Wert und Verwendungsart

Besonders zum Dörren geeignete Apfel- und Birnensorten finden Sie hier: http://www.bund-lemgo.de/doerren-apfel-birnen.html

Streuobstwiesenapfelsaft

In allen am Projekt beteiligten Cafés wird auch Streuobstwiesenapfelsaft angeboten. Die Äpfel stammen aus den Lemgoer Streuobstwiesen. Für den Apfelsaft werden Sorten ausgewählt, die sich für die Apfelsaftherstellung besonders bewährt haben. Der naturtrübe Direktsaft enthält im Unterschied zum Klarsaft noch alle gesundheitsfördernden Stoffe.

Umfassende Informationen zum Streuobstwiesenapfelsaft gibt es unter: http://www.bund-lemgo.de/Streuobstwiesenapfelsaft.html

 

 

 Heike Bergmann

 

Präsentation durch Willi Hennebrüder, Heike Bergmann und Susanne Weege

Oktober 2013 - Start in die neue Apfelkuchensaison - Präsentation im Café Vielfalt, Lemgo

Manuela Thospann (Café Ratswaage), Mariet Waltking (Cafe Vielfalt), Jürgen Georgi (BUND Lemgo), Ina Meise-Laukamp (Café Vielfalt), Jutta Goedecke (Café Untreu) und Heike Bergmann (Cafe im Kötterhaus) - von links

Apfelkuchen mit den Sorten Horneburger Pfannkuchenapfel, Jakob Lebel und Westfälischer Gülderling

 

 

 

Presseberichte

 

Oktober 2013

(Logo anklicken)


Am Projekt "Omas Apfelkuchen lebt wieder auf" teilnehmende Cafés

Café

am Kirchplatz 

 Speiekammer im BIO-Hof Brinkmann

Schöne Ausssicht

Café Vielfalt

 

Café im Kastanienhaus 

Am Kirchplatz 1 c

32108 Bad-Salzuflen

Tel. 05222 - 85166

Google Map-Karte

Fröbelstr. 4

Lage-Hagen

Tel. 05232-5749

Google Map - Karte

 

 

 

Öffnungszeiten

Donnerstags und Freitags

von 13.30 Uhr - 17.30 Uhr

Ein engagiertes, ehreamtliches Team bietet in den Räumen der beiden ältesten Häuser in Schötmar selbstgebackenen Kuchen und Getränke an.

Im Sommer auch auf dem herrlichen Vorplatz.

Projektbeteiligung

ab 2015

info@hof-brinkmann.de
www.hof-brinkmann.de

Öffnungszeiten:

        siehe Internet

Die Apfelsorten für den Apfelkuchen wachsen zum Teil auf dem Gelände des Hofes.

Im Hofladen können zu den Öffnungszeiten auch Bioprodukte gekauft werden.

 

Projektbeteiligung

ab 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

Mittelstraße 6
Lemgo
Telefon: 05261 - 215-4301

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Öffnungszeiten
Mo - So: 09 -18 Uhr
oder nach Vereinbarung

Das Café Vielfalt befindet sich im HAUS DER VIELFALT der Stiftung Eben-Ezer.

Cafe Vielfalt

Projektbeteiligung

ab 2013

 

Kastanienwall 7
Lemgo
Telefon: 05261 - 5601

Google Map - Karte

Öffnungszeiten

Mo - Fr 09.30 - 12.30 Uhr
            13.30 - 17.30 Uhr

Das “Kastanienhaus” am Lemgoer Kastanienwall ist ein  Begegnungszentrum für Menschen 50plus, die ihre Zukunft und ihr Alter aktiv gestalten wollen.

Projektbeteiligung

ab 2014

 

Auswahl einiger Apfelsorten (anklicken), die ehemals für Apfelkuchen empfohlen worden sind: