Menschen tragen eine Erdkugel

Birnengitterrost

Lemgo, 2. August 2007

Beim der Ortsgruppe des BUND-Lemgo gehen zurzeit Anfragen ein, was eigentlich mit den Birnenbäumen los ist und warum an vielen Bäumen die Blätter so krank aussehen. Nach Auskunft von Willi Hennebrüder aus Lemgo handelt es sich dabei in den meisten Fällen um den Birnengitterrost.

Der Birnengitterrost ist eine Pilzkrankheit, die schon lange bekannt ist. Ab den 90er Jahren ist ein stärkeres Auftreten zu beobachten. In diesem Jahr ist der Schaden wegen der schlechten Witterungsbedingungen besonders stark. Dies ist auch an den Bäumen in der Streuobstwiese des BUND zu beobachten. Man erkennt den Birnengitterrost leicht im Sommer an den orange-roten, auffälligen Flecken auf den Blättern des Birnbaumes. Die Infektion passiert bereits ab Mai/Juni bei feuchter Witterung. Über Jahre stark befallene Bäume werden geschwächt, tragen weniger Früchte, oft nur noch Kümmerbirnen oder die Birnen fallen gänzlich ab. Durch das stark geschädigte Laub ist auch der Kreislauf im Baum gestört. Die Bäume wachsen nicht mehr und können im Extremfall eingehen. An den Birnbäumen werden nur die Blätter und Früchte befallen. Auf diesen kann der Birngitterrost jedoch nicht überwintern, das heißt, nach dem Blattfall im Herbst sind die Birnbäume wieder frei vom Krankheits erreger. Das Laub kann bedenkenlos kompostiert werden.

Eine neue Infektion kann erst im nächsten Frühjahr wieder erfolgen und zwar immer nur ausgehend von einem befallenen Wacholder (Juniperus). Von diesen kranken Wacholdern aus werden die Birnbäume jedes Jahr neu infiziert. Die Sporen können mehrere hundert Meter mit dem Wind getragen werden.

Als Maßnahme kann man zwar bei den befallenen Wachholderpflanzen die keuligen Verdickungen bis ins Holz zurückschneiden, langfristig hilft nur die Entfernung oder der Verzicht auf die Anpflanzung von Wachholderarten, die als Wirte des Birnengitterrostes in Frage kommen.

Das Problem, so der BUND-Lemgo in seiner Pressemitteilung, ist aber, dass die Wirtspflanzen oft mehrere hundert Meter entfernt in fremden Gärten stehen. Daher ist eigentlich der Gesetzgeber gefordert, den Verkauf nicht resistenter Wachholderpflanzen zu verbieten, zumindest sollten diese nicht im Umfeld von Obstkulturen angepflanzt werden dürfen. Bis dahin bleibt nur der Appell an die Bürger, auf die Anpflanzung des Wachholders zu verzichten und lieber auf heimische Sträucher zurückzugreifen. Zumindest sollte man resistente Wachholdersorten anpflanzen, sonst gibt es irgendwann keine Birnen mehr aus der Region. Ein Infoblatt zum Thema gibt es auf den Internetseiten des BUND-Lemgo.

    

 

Birnengitterrost

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