Menschen tragen eine Erdkugel

Gartenbaumläufer

Pressemitteilung -Lemgo, den 13.05.2007

Es gehört schon etwas Glück dazu, ein Gartenbaumläuferpaar vor die Kamera zu bekommen. Dieses Glück hatte jetzt Willi Hennebrüder in der Streuobstwiese des BUND Lemgo.

Der Gartenbaumläufer ähnelt seinem Verwandten, dem Waldbaumläufer, im Aussehen so sehr, dass beide kaum voneinander zu unterscheiden sind. Der Gartenbaumläufer bevorzugt, anders als der Wald­baumläufer, Gartenanlagen, Parks und Streuobstwiesen. Sein spitzer Schnabel ist nach unten gebogen, seine Unterseite ist weiß, seine Oberseite rindenfarbig. Männchen und Weibchen haben die gleiche Farbe. Durch das mausgraubraune Gefieder sind sie perfekt getarnt und auf einem Baumstamm kaum zu erkennen. Der relativ lange Schwanz dient zum Stützen und zum Steuern im Flug.

Charakteristisch ist das Verhalten. Ein Baumstamm wird jeweils im unteren Bereich angeflogen und dann klettert der Gartenbaumläufer spiralförmig den Baum hoch, dabei stochert er mit seinem langen, dünnen, gebogenen Schnabel in den Ritzen der Borke herum, um ab und zu kleine Insekten und Spinnen herauszuholen.

Wer ihn in seinem Garten ansiedeln möchte, braucht spezielle Nistkästen, deren Öffnung sich direkt am Baumstamm befinden. Naturhöhlen in alten Bäumen werden auch gerne angenommen. Voraussetzung für die Annahme des Nistkastens ist allerdings ein großer Naturgarten mit Obstbäumen, bei dem auf den Einsatz von Spritzmitteln verzichtet wird. Dies ist dann auch nicht nötig, denn schließlich fliegt so ein Gartenbaumläuferpaar 40 bis 60 Mal in der Stunde mit einem Schnabel voller Insekten zur Fütterung seiner Jungen in den Nistkasten.