Alte Obstsorten (Westfalen/Lippe)
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Obstbaumwiesen sind seit vielen Jahrzehnten ein typisches Landschaftselement. Streuobstwiesen mit verschiedenen Obstsorten prägten früher fast jede Hofstelle. Mit dem Aufkommen des wirtschaftlicheren Niederstamm-Plantagenobstbaus seit den 50er Jahren ging die Bedeutung der heimischen Obstwiesen zur Versorgung der Bevölkerung allmählich zurück. Durch den Verlust der meist nur extensiv bewirtschafteten Obstwiesen verschwanden nicht nur viele alte und regional bekannte Obstsorten, sondern es ging auch das Wissen über diese Sorten und ihre Pflege verloren. |
In den letzten Jahren rücken die mit Hochstämmen bestandenen Streuobstwiesen vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten ins Blickfeld öffentlichen Interesses. Auch unter dem Gesichtspunkt der Erhaltung genetischer Vielfalt haben die alten Obstwiesen mit ihrem Sortenreichtum unschätzbaren Wert. Waren um die Jahrhundertwende noch an die tausend Apfelsorten bekannt, beschränkt sich das heutige Marktangebot auf einige wenige Sorten.
Erst langsam erkennt man, dass die ehemalige Vielfalt auch eine Bereicherung für die Sinnes- und Gaumenfreuden war und es halt Äpfel gab, die sich besonders gut zum Kuchenbacken eigneten und andere wiederum für Most oder Apfelmus. Untersuchungen zu den Nährwerten der einzelnen Apfelsorten stehen auch erst am Anfang. Ein weiterer Punkt der für die Notwendigkeit der Vielfalt spricht, ist die besondere Verträglichkeit einiger alten Apfelsorten für Allergiker und Diabetiker. Nähere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Apfelallergie
Streuobstwiesen
Nicht alle Apfelsorten sind für den Streuobstanbau geeignet. Hier müssen auch die Klimaeinflüsse der jeweiligen Region berücksichtigt werden. In dem Buch "Alte Obstsorten - neu entdeckt für Westfalen und Lippe", 2. Aufl. 2006, wurden auf 84 Seiten die wesentlichen Obstsorten zusammengestellt. Hierin wird auch aufgezeigt, wozu man die Sorten verwendet, ob sie als Pollenspender geeignet sind. Ergänzende Informationen beziehen sich auf den Geschmack, die Pflück- und Genussreife. Beschrieben werden auch eine Vielzahl von Regionalsorten. 64 Sorten werden farbig dargestellt.
Der richtige Obstbaum
Auch die BUND-Broschüre "Der richtige Obstbaum" befasst sich mit dem Thema Obstsortenwahl. In ihr wird erläutert, warum man bei der Anpflanzung auch altbewährte Lokalsorten berücksichtigen sollte. Diese Obstsorten gibt es kaum noch im Handel zu kaufen. Da muss man die entsprechenden Obstbäume schon selbst in eigenen Garten anpflanzen.
Machen Sie sich auf die Suche nach Lokalsorten und tragen Sie zum Erhalt dieser Sorten bei. Vergleichen Sie einfach einmal den Geschmack der altbewährten Obstsorten mit den Neuzüchtungen oder backen Sie einfach einmal einen Obstkuchen mit den Sorten Dülmener Rosenapfel, Jakob Lebel oder Schöner aus Boskoop. Sie werden es nicht bereuen.
Wer mehr über den Streuobstanbau wissen möchte, kann das Buch "Alte Obstsorten - neu entdeckt für Westfalen und Lippe" und die Broschüre "Der richtige Obstbaum" bei der Ortsgruppe bestellen. Einfach das Infoverzeichnis herunterladen und die Broschüre bestellen.