Menschen tragen eine Erdkugel

Ökologischer Obstbau - Streuobstwiesen

Ein Leitmotiv für unsere Arbeit beschreibt die Geschichte aus dem Buch von Franz Xaver Geiger aus dem Jahre 1804. Dabei geht es um den Grundsatz der Nachhaltigkeit bzw. der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen und die Freude daran, dieser Verantwortung gerecht zu werden.

Download kostenfrei = Bild anklicken

 

Im Gegensatz dazu wird vielfach dem Reformator Martin Luther ein Zitat zugeschrieben, das keinen erkennbaren Sinn macht.

"Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich noch heute ein Apfelbäumchen pflanzen"

Martin Luther hat dies nie gesagt. Das Zitat stammt in Wirklichkeit vom Pfarrer Johann Albrecht Bengel. Erst 1944 taucht zum ersten Mal in einem Pfarrbrief dieses Zitat mit der Zuordnung Martin Luther auf. 

Download - Bericht zu den Hintergründen des Zitats

Die Wiege des Kulturapfels - Kasachstan - Malus Sieversii

Das Geheimnis um die Herkunft des Kulturapfels konnte erst Ende des letzten Jahrhunderts gelüftet werden. Er stammt nicht von unserem Holzapfel ab sondern kommt aus Asien zu uns. Die Vorfahren unserer heutigen Apfelsorten kommen aus der Gegend um Alma Ata in Kasachstan und sind vor über 150 Millionen Jahren entstanden. Übersetzt bedeutet der Stadtname „Vater der Äpfel”. Im Hochgebirge des Tian Shan Gebirges gibt es ganze Apfelwälder in denen über eine Million Apfelbäume stehen, die zum Teil über 300 Jahre alt sind. Bei den extremen Witterungsbedingungen (Minus 40 Grad bis plus 40 Grad) hat die Natur hier für eine Auslese gesorgt. Die Bäume gelten als besonders robust und wenig krankheitsanfällig. Die Frage die sich hier stellt, sind Gesunheit und Robustheit auf die jahrhunderte lange Auslese und das besondere Klima zurückzuführen oder kann man positive Eigenschaften durch Einkreuzung bei Neuzüchtungen in unsere Kulturäpfel übertragen?

1793 hat der deutschrussische Botaniker und Phamamologe Johann August Carl Sievers während einer Exkursion durch das südöstliche Kasachstan den Apfel entdeckt. Sein Tod in St. Petersburg verhinderte die Beschreibung seiner Entdeckung. 1831 wurde die Art durch den deutsch-estnischen Botaniker und Kaiserlich Russischen Staatsrat Carl Friedrich von Lebebour in seiner "Flora Altaica" zu Ehren von Sievers als Pyrus sieversii beschrieben, daher auch die Bezeichnung Malus Sieversii. (Quelle: Andreas Bärtels: Wild- und Zieräpfel") Der Fernsehsender Arte hat dazu den französischen Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 in deutscher Fassung ausgestrahlt. Hier die Links zu den Beiträgen. Zum Ende des Berichtes 01 erfolgt automatisch die Weiterleitung.

Film zur Herkunft unseres Kulturapfels - Alte Gene für neue Äpfel

Der Wildapfel Malus Sylvestris

Der in unserer Kulturlandschaft inzwischen selten gewordene Wild- oder Holzapfel (Malus Sylvestris) ist nicht der Vorfahre unserer Kulturäpfel. Inzwischen ist er so selten geworden, dass er auf mit in die Rote Liste der bedrohten Pflanzen aufgenommen wurde. Für Honig- und Wildbienen sowie für viele Insekten sind die Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle. Zur Bedeutung haben wir 2 Fachbeiträge von Ulrike Hoffmann aus Lemgo zum kostenfreien Download bereitgestellt.

# Wildäpfel im Spannungsfeld menschlichen Wirtschaftens

# Kulturrelikt Wildapfel / Holzapfel (Maus Sylvestris) - eine Bestandsaufnahme

Link Projekt BUND Lemgo zum Baum des Jahres 2013 - Der Wild- bzw. Holzapfel

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Streuobstwiesen

Streuobstwiesen sind ein Lebensraum für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und haben daher eine besondere ökologische Bedeutung. Hinzu kommt die Aufgabe zum Erhalt alter Obstsorten. Im Menü links finden Sie zahlreiche Hintergrundinformationen zum Obstbau und Anregungen die dazu beitragen sollen, dass Sie selbst eine Streuobstwiesen anlegen können. Besonderes wertvoll dürfte die im Aufbau befindliche Obstsortendatenbank und das Verzeichnis der Obstsorten aus historischen Bücheren sein.

Der besondere Wert von Äpfeln aus Streuobstwiesen

Hochstammapfelbäume werden in einem Abstand von ca. 8 bis 12 Metern gepflanzt, je nach Art der Kern- oder Steinobstsorte. Im konventionellen beträgt der Reihenabstand etwa 4 m bis 5 m und der Pflanzabstand in der Reihe 1 m bis 2 m.

In der Streuobstwiese werden konkurrenzlos Nährstoffe aus diesem Umfeld in den Baum bis hin zu den Äpfeln transportiert. Dies dürfte vielleicht mit ein Grund sein warum sie einen sehr hohen Gehalt an gesundheitsfördernden Polyphenolen aufweisen. Eine Nährstoffzufuhr erfolgt über abgestorbene Teile der Wiese und über die im Herbst abfallenden Blätter. Mikroorganismen und Regenwürmer wandeln diese in Humus um. Bei einer Schafbeweidung kommt noch der Dung der Schafe dazu. Im konventionellen Anbau wird zusätzlich gedüngt. Dabei werden eine ganze Reihe von Schwermetallen mit aufgebracht. Dazu kommt der Einsatz von diversen Spritzmitteln mit 20 und mehr Spritzeinsätzen im Jahr. Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 80 % der Äpbel belastet sind.  Die Schadstoffwerte liegen meist unterhalb der festgesetzten Grenzwerte wobei aber nur die einzelne Wert bewertet wird, nicht aber die Kombinationswirkung. In Streuobstwiesen werden fast ausnahmslos keinerlei Spritz- und Düngemittel eingesetzt. Die Nährstoffversorgung erfolgt über abgestorbene Gräser, Wildkräuter, Blätter der Bäume und bei Beweidung über die Hinterlassenschaften von z.B. Schafen.

Wertvolle Links am Ende der Internetseite

2014-08

Unser Apfel - Masse statt Klasse - mit Eckart Brandt - Der wahre Preis für den perfekten Apfel unter Mitwirkung von BUND Lemgo

Supermodels im Supermarkt: perfekt, makellos, knackig. Wie geklont liegen die Äpfel in den Regalen - Ware für einen internationalen Markt, in dem zu viel Vielfalt stört. Früher hatte jede Region ihre Lieblinge. Allein in Deutschland wurden über 3.000 Apfelsorten kultiviert. Mittlerweile spielen nur noch zehn bis 15 von ihnen eine wirtschaftliche Rolle. Bei den Neuzüchtungen werden die wertvollen sekundären Inhaltstoffe (Polyphenole) weggezüchtet weil der Verbraucher angeblich nicht möchte, dass der aufgeschnittene Apfel schnell braun anläuft. Eine der Folgen wegen der fehlenden Polyphenole ist eine Zunahme von Apfelallergien. Dann werden mehr und mehr Äpfel mit Smart-Fresh behandelt, damit die äußere Schale so bleibt wie frisch vom Baum gepflückt. Professor Dr. Carle von der UNI Heidenheim urteilt: "Dies ist an der Grenze zur Verbrauchertäuschung." ... "Am Ende ist dies die berüchtigte schöne Laiche" weil mit jedem Monat Lagerung wertvolle Inhaltsstoffe verloren gehen. Wichtig für Verbraucher. Die amerikanische Lobby hat erreicht, dass die Anwendung des Smart-Fresh-Verfahrens nicht deklariert werden muss. 

Beitrag mit Eckart Brandt

- NDR-Film Unser Apfel - Masse statt Klasse

- NDR-Film Das alte Land - Lebensraum Streuobstwiese

Preisgekrönte ZDF-Dokumentation

- ZDF-Report - Der wahre Preis für den perfekten Apfel

weitere empfehlenswerte Beiträge: - Film über das Pomarium Anglicum

- SWR-Mediathek das beste von der Streuobstwiese - 6. Oktober 2024

 

 

Eckart Brandt

ZDF Filmteam auf der Streuobstwiese in Lemgo

Boomgardenprojekt von Eckart Brandt

Das BOOMGARDEN-PROJEKT propagiert die Erhaltung der regional-typischen Obstsorten in Hochstamm-Obsthöfen. Da diese Form des Obstbaus für den Erwerbsobstbau unrentabel geworden ist müssen für den Hochstammanbau besonders geeignete Sorten zumindest an einigen Orten erhalten werden.

Die alten Obstsorten sind Teil unseres kulturellen Erbes. Unsere bäuerlichen Vorfahren haben über Jahrhunderte Obstsorten herangezogen, die dem Klima und Boden unserer Heimat besonders gut angepasst waren. An diesen alten Sorten hängen lange Traditionen bäuerlicher Ess- und Kochgewohnheiten und Vorratswirtschaftens. Last not least geht es auch um die Erhaltung der genetischen Vielfalt.  Da die heute marktgängigen Sorten auf nur sehr wenige Ausgangssorten zurückgehen scheint es dringend geboten, das vorhandene reiche genetische Potential zu erhalten, um es evtl. später einmal züchterisch einsetzen zu können. Mehr Informationen zum Projekt unter Boomgarden (Logo anklicken).
 

 

Genetische Verarmung bei den neuen Apfelsorten und Initiativen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt

Nach neuesten Berichten (LZ vom 3. Oktober 2012) wollen Experten den perfekten Apfel züchten. Interessant dabei ist, dass sie u.a.auf Farbe wert legen, makelloses Aussehen, auf Geschmack und auf Resistenzen. Kein Wort davon, ob der Apfel auch viele gesundheitsfördernde Stoffe enthält.

Hans Joachim Bannier vom Deutschen Pomogenverein hat in einem Fachbericht einmal aufgezeigt, wie sich die Marktsituation bei Äpfeln im Vergleich zum 20ten Jahrhundert verändert hat. Nach der Lektüre kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, ob er dies denn möchte.

/download/FB_Neuzu_776_chtungen.pdf

 

Infostand BUND Lemgo mit ca. 80 Apfelsorten

Weitere Informationen zu unserem Streuobstwiesenprojekt finden Sie auf den Internetseiten

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Streuobstwiesen

Der BUND Niedersachsen hat ein Handbuch zum Thema Streuobstwiesen erstellt mit Informationen zur Anlage und Pflege. Wir stellen dies hier zum kostenfreien Download bereit.

BUND-Handbuch Streuobstwiesen

Links zum Themenbereich Streuobstwiesen:

Pomologenverein Deutschland
www.pomologen-verein.de

Streuobstwiesenbündnis Niedersachsen - Umfassende Dokumention

streuobstwiesen-buendnis-niedersachsen.de

Obstmanufaktur - Erhalt und Pflege historischer Obstsorten
http://www.obstmanufaktur.com

Boomgarden - Ein Projekt von Eckart Brandt aus dem alten Land
www.boomgarden.de

Obstsorten in Westfalen-Lippe
www.apfelsorten-owl.de

Arbeitsgemeinschaft Streuobst
www.ag-streuobst.de

Arche Noah - Gesellschaft für die Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt & ihre Entwicklung
www.arche-noah.at

Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Streuobstbaus in Österreich

http://www.argestreuobst.at/

Informationen rund um das Thema Streuobstwiesen und Bilderwettbewerb
www.streuobstwiesen.org

Informationen zum Hochstammobst mit umfangreichen Informationen über Streuobstwiesen, Anbau, Bezugsquellen, Pflege etc.

http://hochstammobst.ch

Interview mit dem Obstbauern Helmut Müller aus der Schweiz zum Thema "Ökologischer Obstbau" Link

Empfehlenswerte Obstsorten für Streuobstwiesen - Streuobstberatung Rheinland Pfalz - Download